Erfurter Herbstlese

24. September bis 6. Dezember 2024

Morgen ist auch noch ein Tag?
Das Motto der diesjährigen Herbstlese klingt in den Ohren vieler erst einmal nach dem Leitspruch all der Menschen, die gerne prokrastinieren. Der Festival-Tradition entsprechend ist es allerdings mit einem Fragezeichen versehen, was der Sache eine ganz andere Wendung gibt: Nun ist es auch als selbstgewisse Hoffnung und Zuversicht im Hinblick auf den kommenden Tag, die Zukunft schlechthin zu lesen. Ganz im Sinne des Martin Luther zugeschriebenen Ausspruches „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“.

In dieser krisengeschüttelten und von furchtbaren Kriegen geprägten Gegenwart ist andererseits das Vertrauen vieler Mitmenschen in die Zukunft erschüttert. Nicht nur die Tage der freiheitlichen, rechtsstaatlichen Demokratie, sondern unseres Planeten überhaupt scheinen gezählt; viele sehen ihr persönliches Glück, ihr Wohlergehen und ihren Wohlstand bedroht. Diese Fragen finden, wie sollte es anders sein, ihren Widerhall auch in der Literatur.

So kreisen die aktuellen Romane und Erzählungen von Daniela Krien, Iris Wolff, Heinz Strunk oder Saša Stanišic um ein zentrales Thema: Wie und ob Wendepunkte und Krisen im Leben eines Menschen zum Positiven hin bewältigt werden können.

Auch das Krimi-Genre greift schon lange immer wieder gesellschaftliche Konflikte auf, und bei der Herbstlese setzen Wolfgang Schorlau und Volker Kutscher als profilierte Stars der Szene ihre ganz eigenen Akzente in Bezug auf das Motto. Horst Evers schließlich, der großartige Erzähler unter den Kabarettisten, rät dazu, im Sinne der Sentenz carpe diem das ergebnisoffene Nichtstun zu pflegen, statt in jeder freien Sekunde nichts von Belang zu machen – zum Beispiel ständig auf das Handy zu schauen.

Das Team der Herbstlese freut sich mit Ihnen, liebes Publikum, auf einen reichen Bücherherbst, der inspirieren, unterhalten und zum Nachdenken anregen soll. Der die Gewissheit bestärkt, dass jeder Tag ein guter Tag für gute Bücher ist, wie auch gute Bücher die Tage zu besseren machen können.

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Erfurter Herbstlese

24. September bis 6. Dezember 2024

Morgen ist auch noch ein Tag?
Das Motto der diesjährigen Herbstlese klingt in den Ohren vieler erst einmal nach dem Leitspruch all der Menschen, die gerne prokrastinieren. Der Festival-Tradition entsprechend ist es allerdings mit einem Fragezeichen versehen, was der Sache eine ganz andere Wendung gibt: Nun ist es auch als selbstgewisse Hoffnung und Zuversicht im Hinblick auf den kommenden Tag, die Zukunft schlechthin zu lesen. Ganz im Sinne des Martin Luther zugeschriebenen Ausspruches „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“.

In dieser krisengeschüttelten und von furchtbaren Kriegen geprägten Gegenwart ist andererseits das Vertrauen vieler Mitmenschen in die Zukunft erschüttert. Nicht nur die Tage der freiheitlichen, rechtsstaatlichen Demokratie, sondern unseres Planeten überhaupt scheinen gezählt; viele sehen ihr persönliches Glück, ihr Wohlergehen und ihren Wohlstand bedroht. Diese Fragen finden, wie sollte es anders sein, ihren Widerhall auch in der Literatur.

So kreisen die aktuellen Romane und Erzählungen von Daniela Krien, Iris Wolff, Heinz Strunk oder Saša Stanišic um ein zentrales Thema: Wie und ob Wendepunkte und Krisen im Leben eines Menschen zum Positiven hin bewältigt werden können.

Auch das Krimi-Genre greift schon lange immer wieder gesellschaftliche Konflikte auf, und bei der Herbstlese setzen Wolfgang Schorlau und Volker Kutscher als profilierte Stars der Szene ihre ganz eigenen Akzente in Bezug auf das Motto. Horst Evers schließlich, der großartige Erzähler unter den Kabarettisten, rät dazu, im Sinne der Sentenz carpe diem das ergebnisoffene Nichtstun zu pflegen, statt in jeder freien Sekunde nichts von Belang zu machen – zum Beispiel ständig auf das Handy zu schauen.

Das Team der Herbstlese freut sich mit Ihnen, liebes Publikum, auf einen reichen Bücherherbst, der inspirieren, unterhalten und zum Nachdenken anregen soll. Der die Gewissheit bestärkt, dass jeder Tag ein guter Tag für gute Bücher ist, wie auch gute Bücher die Tage zu besseren machen können.