DEFA im Salon

Tanz auf der Kippe

Film und Gespräch mit Michael Grisko und Gast

„Tanz auf der Kippe“ (1990/91) von Jürgen Brauer zählt zu den eindrucksvollsten Jugend- und Wende-Filmen der DEFA Studio Babelsberg GmbH. Im Zentrum steht der 17-jährige Gerat Lauter, der am 7. Oktober 1989 auf einer Müllkippe Opfer eines gewaltsamen Übergriffs wird – sein Gesicht landet in ätzender Lauge, er erblindet. Parallel dazu laufen im Fernsehen die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR. In Rückblenden wird erzählt, wie Gerat sich nicht anpassen will, die Wahrheit sucht – und dabei mit Familie, Lehrerin, Betrieb und Gesellschaft in Konflikt gerät.

Aus Anlass des 80-jährigen DEFA-Jubiläums präsentiert das Kultur: Haus Dacheröden ein „DEFA im Salon“-Special, das an die seit Jahren erfolgreiche und beliebte „Kino im Salon“-Reihe anknüpft. In vertrauter Atmosphäre – nahbar, filmbegeistert und jenseits großer Kinokomplexe – widmet sich dieses Special ausgewählten Werken aus der Geschichte des ostdeutschen Studios.

Kuratiert wird die Reihe von Michael Grisko, Literatur- und Medienwissenschaftler. Mit seiner Einführung eröffnet er einen fundierten Blick auf Entstehung, Kontexte und Wirkungsgeschichte des Films. Im Anschluss an die Vorstellung kommt er mit einem Gast ins Gespräch, um gemeinsam über Kino, Kulturgeschichte und die gesellschaftlichen Fragen zu sprechen, die diese Filme vielleicht noch heute aktuelle machen.

Ein Abend für alle, die das intime Kinoerlebnis suchen: bei Kerzenschein, einem kühlen Getränk und in ruhiger Salonatmosphäre.

Filmlänge: 97 Minuten, anschließend Gespräch

Foto DEFA-Stiftung Waltraut Pathenheimer, Matthias Leupold