KulturArena Jena 2026
Basteln ist gut für Kinder! Da sind die Leute sich einig. Basteln fördert Kreativität, Fantasie, Feinmotorik, soziale Kompetenzen und logisches Denkvermögen. Warum hören wir Erwachsenen dann damit auf? Das war’s mit dem logischen Denkvermögen.
Aber es gibt Ausnahmen, zum Beispiel so eine Wiener Band namens Buntspecht. Die hat’s verstanden, die bastelt gerne. Wie Konstrukteure bauen die sechs Musiker des besagten Indie-Kammerpop-Kollektivs die Popmusik einmal komplett auseinander, fügen ein paar Bauteile aus Klezmer, Gypsy Swing, Bossa Nova, Wiener Lied und Folk hinzu und setzen ihre DIY-Indie-Pop-Konstruktion mit Fantasie, Wahnsinn und unerschütterlicher Aufrichtigkeit wieder zusammen.
Und so komplex das erstmal klingen mag, es ist das ganze Gegenteil davon: Willkommen in der Welt von Buntspecht! Unverwechselbar präsentiert diese Band einen Sound, der in seiner Eigenartigkeit einzigartig ist! Ihre Lieder tanzen auf dem schmalen Grat zwischen melancholischer Romantik und euphorischer Ekstase – mal zart und poetisch, dann wieder schräg, wild und ungezähmt. Es ist eine Musik von radikaler Schönheit, auf die man kein Etikett kleben kann.
Mit ihrem sechsten Album Konstrukt 5 hat die Wiener Band einen weiteren Meilenstein ihrer Karriere erreicht und zum ersten Mal den Sprung in die deutschen Charts geschafft. Das Werk trägt den experimentellen Geist von Buntspecht in neue Höhen und erinnert an ein kreativ verlegtes Mosaik aus Emotionen, Klangfarben und verschiedensten Geschichten – speziell, fast surreal und spielerisch.
Zum Glück hat das alles irgendwann mal in einer Gartenlaube begonnen. Zum Glück ging das muntere Basteln immer weiter. Und zum Glück werden Buntspechts Live-Auftritte krass gefeiert: kompromisslos eigen und mit farbenfrohem Aufstand gegen Einheitsklang und Beliebigkeit.
Foto: Marlene Del Bello

