In der Natur – Delius, Bruch & Beethoven, A5

23.04.2026, 19:30 Uhr
KulturhausEkhofplatz 399867 Gotha
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DELIUS, BRUCH und BEETHOVEN

Frederick Delius: “On Hearing the First Cuckoo in Spring“ – Tondichtung aus “Two Pieces for Small Orchestra“ Th.VI/19

Max Bruch: “Schottische Fantasie“ für Violine und Orchester op. 46
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 – “Pastorale“

Dirigent: N.N.
Violine: Alexej Barchevitch

Das Sujet der “Natur“ bzw. “Landschaft“ wird in der Musik häufig als Spiegelbild der äußeren Welt, aber ebenso als Ausdruck innerer Empfindungen genutzt. Komponisten greifen dabei auf die von der Natur vorgegebenen Klänge, Rhythmen und Stimmungen zurück, um Bilder, Atmosphären oder spezifische Emotionen hörbar zu machen. Ludwig van Beethoven zeichnet in seiner 6. Sinfonie, der “Pastorale“, ein Landidyll in bisher nie gekannter Plastizität: Das Gluckern des Baches, der Ruf des Kuckucks oder das Donnern des Gewitters dienen nicht als Selbstzweck, sondern fügen sich in eine übergeordnete Ausdrucksebene ein, die die formale Strenge und Sinnhaftigkeit der Sinfonie garantiert. Max Bruch gelingt in seiner “Schottischen Fantasie“ für Solo-Violine durch die Verwendung schottischer Volkslieder, inspiriert von den Romanen Sir Walter Scotts, eine atmosphärische Tonmalerei voller Lokalkolorit, obwohl er Schottland nie selbst betreten hat. Eine ähnliche subtile Verbindung von Natur und Gefühl findet sich in Frederick Delius‘ “On Hearing the First Cuckoo in Spring“: Hier wird der Ruf des Kuckucks zur initialen Inspiration, die ein zartes, impressionistisches Klangbild entfaltet. Delius verzichtet auf programmatische Effekte im klassischen Sinne und lässt stattdessen die Musik organisch aus Stimmungen, Farben und melodischen Andeutungen erwachsen, wodurch die Natur nicht nur beobachtet, sondern poetisch erlebt wird. Wie bei Beethoven und Bruch wird auch hier die Natur zum Medium, das über bloße Imitation hinausgeht und innere Resonanzen freilegt. So zeigt sich, dass Landschaftsmalerei in der Musik stets mehr ist als bloße Tonmalerei: Sie verbindet äußere Eindrücke mit innerer Empfindung und eröffnet einen unmittelbaren Zugang zu Stimmungen, die Worte oft nicht darlegen können.

Dauer der Veranstaltung: 2 Stunden

Kulturhaus,Gotha
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    5
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    18:30
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